Aus den unzähligen Methoden um Change Prozesse effektiv zu gestalten, hat sich das 8-Stufen Modell nach John P. Kotter für die Durchführung in Unternehmen am sinnvollsten herausgestellt.

Um nachhaltige Veränderungen in einem Unternehmen zu initiieren und implementieren, ist es notwendig alle 8 Schritte der Reihe nach zu durchlaufen. Erst wenn eine Stufe erfolgreich absolviert wurde, ist der nächste Schritt zu setzen.

Kotter belegt, dass mehr als die Hälfte der von ihm untersuchten Umstrukturierungen und Veränderungen in Organisationen noch in der Anfangsphase scheiterten, weil bereits die Basisstufen nicht erfolgreich absolviert wurden.

1

Ein Gefühl der Dringlichkeit erzeugen

Die Notwendigkeit und Dringlichkeit der Veränderung muss nicht nur den Führungskräften ein Bedürfnis sein; auch die Mitarbeiter erkennen, dass Veränderung nötig ist (zB um wieder die finanzielle Stärke, Marktführerschaft zu gewinnen oder aber den Fortbestand des Unternehmens an sich zu sichern)

2

Die Führungskoalition aufbauen

Die richtungsweisenden Personen schließen sich zu einer Koalition zusammen; viele Personen mit großem Machtpotenzial, um die Veränderung voranzutreiben und durchzuführen. Es kommt auf den bunten Mix der handelnden Personen an: Vertreter der Geschäftsbereiche und Stabsstellen sind Mitglieder des Teams. Vertrauen untereinander steht an erster Stelle.

3

Die Entwicklung einer Vision der Veränderung und deren Umsetzung

Die Vision ist klar und prägnant; sie verdeutlicht die Richtung, in die sich das Unternehmen bewegen soll. Zur Umsetzung der Vision wird eine ebenso mutige und klare Strategie entwickelt. Vision bedeutet mehr als Budgetzahlen.

4

Die Vision (und die Strategie) des Wandels kommunizieren

Authentische Kommunikation spricht auch Ängste, Ärger und Misstrauen an. Kommunikation ist mehr als reine Informationsweitergabe. Es geht darum das „Komm-mit-ment“ der Mitarbeiter zu erlangen. Veränderung wird von den Mitarbeitern gelebt.

5

Empowerment auf breiter Basis schaffen

Der Phantasie sind keine Grenzen gesetzt um Anreize zu schaffen, dass der Wandel von allen mitgetragen und umgesetzt wird. „Change Advocates“ können bisherige Change-Erfahrungen und Erfolgsstories weitergeben, unkonventionelle Verhaltensweisen im Sinne der Vision werden belohnt, entgegengesetzt arbeitenden Mitarbeiter werden „eingebunden“. Kurzum – jetzt muss man merken, dass sich im Unternehmen etwas bewegt!

6

Kurzfristige Ziele ins Auge fassen und realisieren

Jeder weiß es, und trotzdem tun es die wenigsten: „Quick wins“ und „Early wins“ sind die sichtbarsten Zeichen der Veränderung. Bewusst werden schnell und einfach umzusetzende Maßnahmen sofort gesetzt, um für die noch folgenden Veränderungsprozess die nötige Geschwindigkeit aufzunehmen. Wichtig ist jetzt vor allem auch, die (kurzfristigen) Erfolge zu benennen und zu feiern.

7

Erfolge konsolidieren und weitere permanente Veränderung vorantreiben

Nach den ersten und schnellen Erfolgen kommt oft die Müdigkeit und Lethargie zurück. Gerade jetzt ist das Management gefragt, um sich nicht auf den ersten Lorbeeren auszuruhen, sondern das Momentum des ersten Erfolgs zu nutzen um die größeren Probleme anzugehen. Die Dringlichkeit der Veränderung besteht weiterhin, um den Erfolg des Unternehmens nachhaltig zu sichern – das muss allen bewusst sein oder wieder in Erinnerung gerufen werden.

8

Neue Ansätze in der Unternehmenskultur verankern

Jetzt müssen konkrete Schritte gesetzt werden, um diese Veränderungen in den Prozessen der Organisation und auch der Unternehmenskultur zu verankern. Was sind die „lessons learned“ dieses Veränderungsprozesses, und wie können die gemachten Erfahrungen nun auf weitere Veränderungsprozesse übertragen werden? Dieses Wissen ist auf breiter Basis allen Mitarbeitern zur Verfügung zu stellen, um den Wandel nachhaltig zu sichern.